Auszeit! Atem schöpfen!

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Manchmal geht es einem nicht so gut und man brauch einfach mal eine Auszeit. Mir hilft dabei immer Bewegung an frischer Luft und so habe ich eine Auszeit für mich mit diesem Weg verbunden. Der reine Weg hat um die 6 Kilometer. Natürlich brauch man auch einen Parkplatz und so sind noch ein paar Meter dazu gekommen. Parkplätze sind aber auf dem Weg zum Moorbad vorhanden. Der Weg ist gut ausgeschildert, eine Karte oder ähnliches ist also nicht notwendig. Zu Anfang soll man seinen Körper etwas in Bewegung bringen. Dazu stehen verschiedene Trimm-Dich-Geräte zur Verfügung. Ein Barfußpfad kann auch genutzt werden. Weitere Bilder zum Weg sind in der Galerie zu sehen. Das Brunnental


ist unser erster Wegab-schnitt. Hier mischen sich eine kaum merkbare Steigung mit beginnender Blattwachstumsexplosion (Yeah! Frühling) und dem Gesang der Vögel. Wegpunkt Nummer 2 bietet dann schnell Abwechs- lung. Der Fokus liegt hier auf der Atmung und Bewegung. Es gilt eine Steigung zu nehmen und die Atmung daran anzupassen. 2 Schritte und dabei einatmen und im Anschluss 2 Schritte lang ausatmen. Diese Aufgabe ist in Zusammenhang mit der Steigung nicht ganz einfach. Ich habe mir erlaubt eine Anpassung vorzunehmen. Mein Lungenvolumen erlaubte mir nämlich sowohl beim Einatmen als auch beim Ausatmen 3 Schritte zu gehen. Mein Tipp: den eigenen Rhythmus finden und nicht dog-


matisch handeln. Nun wieder ein ein- facherer Punkt auf dem Weg. Ein schönes Sonnenbad nehmen und dabei 3-4 Mal die Hände vor das Gesicht halten und den Farbwechsel genießen. In der Galerie ist ein Bild von mir beim Sonnenbaden. Die Sonne war, wie bestellt zur Stelle. Weiter geht es auf dem Siebenhügelweg. Dieser führt Bad Freienwalde zum Baasee. Dazu könnt ihr mehr in meinem Fontane-Baaseebeitrag lesen. Weiter geht es mit Fokus auf das Ausatmen. Es wird also nicht nur Atem geschöpft, sondern auch geleert. Richtig langes ausatmen muss auch trainiert werden und im Optimalfall habt ihr zwischen dem Einatmen und Ausatmen eine kleine Pause.


Stille erfahren ist heute gar nicht mehr so einfach. Es ist zum einen ungewohnt und zum anderen in unserer technischen Welt sehr schwierig geworden. Gut, dass man hier wirklich keinen Handyempfang hat und nicht versehentlich gestört werden kann. Da mich meine Frau auf dem Weg begleitet hat, haben wir bis hier auch viel miteinander geredet. Im Gegensatz zu mir viel es meiner Frau viel schwerer die Stille einzuhalten. Sonst weisen wir uns auf Blumen, Bäume, Gerüche und Vögel hin. Ohne zu reden weiß man nicht, ob der andere auch die Schönheiten am Wegesrand bemerkt hat. Auf der anderen Seite kann man sich ganz anders auf die Natur und den Weg einlassen und im hier und jetzt versinken.


Unterwegs kamen wir an einem großen Stein mit Loch vorbei. In diesen konnte man seinen Kopf stecken und hören wie der Stein summt (siehe Galerie). Direkt dahinter kam Punkt Nummer 5, welcher wohl mein Lieb- lingspunkt auf dem Weg war. Hier konnte man mittels eines Klangspiels die Stille brechen und seinen eigenen Ton finden. Dazu gab es 2 "Schläger", einen links und einen rechts. Das habe ich ausgiebig genutzt und die Metallrohre verschieden ange- schlagen, zum Schwingen gebracht. Danach habe ich mit den Händen weitergemacht. Ich brauchte wohl eher eine Harmonie als einen Ton und bin hypnotisch in der Klangwelt versunken und aufge-gangen. Ich hätte stundenlang weitermachen können.


Meine Frau wurde von der Stille erlöst und wir haben uns über das verschieden erlebte ausgetauscht. Anschließend haben wir beraten, ob wir mal den Wald hineinrufen wollen. Meiner Frau war nicht danach, also ließ ich ein lautes und deutliches "Hallo" im Wald erklingen. Das Echo antwortete wie gewohnt im gleichen Text und verhallte relativ schnell, was wohl an den vielen Bäumen und dem wachsenden Blattwerk lag. Ein Stückchen weiter kam eine kleine Kreuzung mit Hütte und Sitzmöglichkeiten. Im Übrigen hat der gesamte Weg viele Möglichkeiten sich niederzulassen und zu pausieren. Wer so einen Themenweg geht sollte dies mit entsprechender Ruhe machen und auf Hetze und Tempo verzichten.


An dieser Stelle ist wohl ein Geständnis nötig, denn diese Aufgabe haben wir nicht gemacht, da wir sie bereits kennen. Wir haben uns lieber das "Baumtor" angesehen und an der Wegumrahmung durch Baum und Äste erfreut. Diese Waldstraße ist wesentlich breiter als die vorherigen Waldwege, was bedeutet, dass die Sonne uns verwöhnt. Am Wegesrand gibt es immer wieder kleine Holzkunstwerke (Figuren, Installationen usw.).  Auf der rechten Seite unseres Weges kommt die Alte Köhlerei. Leider war diese noch geschlossen. Vor dem Gelände gibt es aber einige interessante Infotafeln. So haben wir erfahren, dass wir gerade auf dem Holzweg waren, einem angelegten Themenweg.


Der Weg führt uns nach links, wieder in den Wald hinein und zur 8. Station des Weges. Das war eine angenehme Übung und ein guter Grund auch mal den Rucksack abzusetzen. Gefühlt bin ich bei dieser Übung einen Zentimeter gewachsen. Durch das Laufen und das Auf und Ab des Weges sinkt man schon etwas zusammen. Da kommt diese Übung gerade recht. Auf dem weiteren Weg kommen wir an einem Waldfriedhof vorbei. Das ist eine Bestattungsform, die ich auch für mich wählen würde. Was soll ich auf dem Friedhof? Alles in Reihe mit Sauberkeit und Ordnung? Dann doch lieber in der lebendigen Natur. Hier fühle ich mich heute, zu Lebzeiten, schon am wohlsten. Friedhöfe sind mir einfach zu bedrückend.


Waldbaden wird derzeit ja sehr gehypt. Ich persönlich finde das sehr gut, da ich mich schon länger mit dieser Thematik be- schäftige und es sehr begrüße, dass es inzwischen viele Bücher zum Thema gibt. Die Japaner sind in der Forschung führend und praktizieren ja auch bereits seit 80er- Jahren. Wer dazu mehr lesen will, hat hier meine zwei persönlichen Empfehlungen. Des Weiteren ist Waldbaden sehr Vielfältig und reicht vom nichts machen, über Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung bis hin zu Yoga, Malen usw. In diesem Falle ist es einfach Wald umher zu wandeln und den Wald auf sich wirken lassen. An dieser Stelle ist auch ein Holzrahmen, mit dessen Hilfe man sich konzentriert darauf einlassen


kann. Die Vorletzte Übung direkt über dem Fachklinikgelände in Bad Freienwalde ist eine schöne Achtsamkeitsübung. Zusätzlich gibt es an dieser Stelle ja auch noch die Kapelle. Ein schöner Platz für den Ausblickteil dieser Übung. 1887 im neogotischen Stil errichtet und 1993 umfassend restauriert, ragt die Kapelle über dem Moorbad in einer Höhe von ca. 84 Metern. Eigentlich heißt dieses Gebäude auch Brunnenkapelle und hatte mal ein Kreuz, dass den 1840 verstorben König Friedrich Wilhelm III. ehren sollte. Dies verschwand in der DDR. Nun gilt es von 84 Metern auf ca. 8-9 Meter herab zu steigen. Dafür gibt es eine lange Treppe 225 hohen Stufen. Am Ende der Sufen stehen wir


wieder am Anfang unseres Weges. Eine Station ist aber noch übrig. Vorbei an der Kurfürstenquelle an der das Konterfei vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg prangt. Die Quelle ist eine herrlich kühle Erfrischung in der warmen Jahreszeit und speist darüber hinaus die letzte Station des Weges, die Kneippanlage. Hier mal eine kleine Anleitung zum Wassertreten. Das Wasser sollte auf jeden Fall unter 18° Celsius haben. Die Beine sollten je nach Wassertiefe bis zu den Knien frei sein. Dann geht es im Storchengang (ein Bein im Wasser und das andere Bein ist draußen und geht einen Schritt) durch das Becken. Nun am Ende des Weges kann man sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. Das Cafe der Fachklinik und das "Café Blaue Zwiebel" sind direkt in der Nähe und warten auf euch.


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5,09 Meilen * 1,6 = 8,2 Kilometer

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