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Heute geht es nur beiläufig um eine Wanderung - vielmehr geht es um ein großartiges Angebot zur Entschleunigung in dieser schnelllebigen und hektischen Zeit. Durch ein Mitglied des Studentenclub Eberswalde e.V., dem ich selbst auch angehöre, bin ich mit Sven Ahlhelm in Kontakt gekommen und wir haben schnell beschlossen, sein Angebot der Stillen Stunde im Kloster Chorin bekannter machen zu müssen. Dazu hat er mich am 08.11.2019 eingeladen an diesem Angebot teilzunehmen (fast jeder 2. Freitag im Monat, um 18.30 Uhr). Im November gab es eine besondere Stimmung, es war natürlich bereits dunkel, aber nicht kalt (bitte achtet auf witterungsgerechte Kleidung). Als ich ankam wurde ich freundlich durch Sven begrüßt und dann ging auch gleich los. Rechtzeitiges Erscheinen ist zwingend erforderlich, da die Eingangspforte abgeschlossen wird (um diese Zeit findet ja kein regulärer Betrieb statt). Auf geht es zum Kloster, der Weg ist
"Das Kloster Chorin lädt ein, für eine Stille Stunde den Lärm des Alltags abzuschalten. In Stille und Schweigen die Klosterkirche und die Kreuzgänge erleben. Sich selbst wahrnehmen, zur Besinnung kommen. Die Stille Stunde ist kein Seminar, oder Workshop. Sie bietet aber Raum zur inneren Einkehr. Auch nach vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten ist hier der Geist der Zisterzienser spürbar."
Zitat: https://www.kloster-chorin.org/stille-stunde
schwach, aber stimmungsvoll beleuchtet. Je nach Jahreszeit und notwendiger Beleuchtung benötigt Sven bis zu 2 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit. Angekommen am Gebäude beginnt Sven mit seiner Begrüßung, der Einladung und "Anleitung" zur Stillen Stunde. Danach ist man frei das Kloster, die Stille, die Atmosphäre zu erleben und zu spüren. Kreuzgang, Innenhof und Kirchenschiff sind mit Kerzen und sanften Lichtern erhellt und bieten eine andächtige und Ruhe spendende Stimmung. Für Menschen aus Eberswalde ist das Kloster ein wirklich gewohnter Anblick (Familienausflüge, Konzerte, Jugendweihen/ Konfirmationen oder Zeugnisübergabe), doch diese Stille und bei Dunkelheit ist etwas, was sich mir vorher noch nicht geboten hat. Ich hoffe meine Bilder können den Zauber wenigstens im Ansatz einfangen. Bilder mit Blitz würden bescheiden aussehen und außerdem mag ich die anderen Stille suchenden Gäste nicht beeinträchtigen. Ich laufe das Areal einmal in aller Ruhe ab, mache
"Die Söhne des brandenburgischen Markgrafen Johann I. bestimmten das Kloster Chorin zu ihrem Haus- und Grabkloster. Der Reformorden der Zisterzienser lehnte Pracht und persönliche Bereicherung der Ordensmitglieder ab; er gab eine schlichte Architektur für seine Klöster vor, die die Glaubensbrüder selbst erbauten. In Chorin spiegeln sich Macht und Einfluss des Landesherrn, am deutlichsten erkennbar an der imposanten Westfassade des Klosters und am aufwendigen Bauschmuck mit Blatt- und Rankendekor, wieder."
Zitat: https://www.kloster-chorin.org/austellung-klosterbau-klosterwirtschaft
meine Fotos und versinke in Gedanken in eine Zeit, in dem das Kloster wirklich noch mit Kerzen erhellt wurde und es noch keine Elektrizität aus der Wand gab. Bei einem Besuch am Tage ist eine App sehr hilfreich. Sie zeigt dem Besucher, wie das Kloster und die Anlage einmal ausgesehen hat. Zwischendurch entdecke ich die von Sven zum Anfang erwähnte Möglichkeit, sich ein wärmendes Getränk zu zubereiten und Decken gegen die Kälte. Sogar Papier und Stift liegen bereit, um wichtige Momente der Erkenntnis festhalten zu können (siehe Bildergalerie). Ein großartiger Service! Nun nachdem ich alles neugierig erkundet habe, sehe ich auf die Uhr und freue mich über ca. 40 Minuten, in denen ich nun auch ganz für mich die Stille genießen kann. Es dauert nicht lange und ich muss schmunzeln. Der dunkle Abend hält einige nachtaktive Tiere um das Kloster herum bereit und diese halten sich natürlich nicht an das Gebot der Stille. Besonders auffällig war dabei die mitteilungs-
Die Choriner Klosteranlage ist ein herausragendes Baudenkmal. Aber sie ist mehr als eine Ansammlung alter Steine, die kunstvoll verbaut wurden und im Laufe der Geschichte zu einer Ruine wurden. Der Anlass für den Bau des Klosters war eine tiefe christliche Frömmigkeit. Die hier lebenden Mönche haben sich ganz der Verbindung zu Gott verschrieben. Einerseits hielten sie harte körperliche Arbeit als dafür unverzicht-bares Mittel, andererseits galten regelmäßige Gebete, Meditationen und Gesänge als Weg zur Nähe Gottes. Ora et labora – Bete und Arbeite.
Zitat: https://www.kloster-chorin.org/meditativer-rundgang
bedürftige Eule. Meine Gedanken driften ein Weiteres mal ab. Ich muss an die Ausstellung "Karl Friedrich Schinkel und Chorin" im alten Brauhaus denken. Ohne diesen Pionier des Denkmalschutzes wäre ich wohl heute nicht hier. Auch die Zeitschrift "Die Mark Brandenburg" hat Schinkel in 2019 ein Sonderheft gewidmet (lesenswert!). Generell lässt sich sagen, dass alle Dauerausstellungen wirklich gut aufgearbeitet und nach modernsten Maßstäben gestaltet sind. Meine weiteren Gedanken in der Stille gehören mir. Wie passt der Beitrag zum Thema Wandern? Bestens! Das Kloster bietet auf seiner Seite selbst die Kategorie Ausflüge und informiert zum Pilgerweg, der hier entlang führt und zum Abschnitt Stettin-Berlin gehört. In 2020 soll dieser Teil des Jakobswegs auch beschildert werden. Die Bahnhöfe Chorin und Britz liegen in der Nähe und bieten ideale Ausgangsbedingungen zum Wandern. Einkehrmöglichkeiten bietet sowohl das Kloster als auch andere Lokalitäten rund um den anliegenden Amtsee. Ich habe euch im Anschluss zur Googlemapskarte einige Wanderungen in der Nähe erstellt. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen der Stille.