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Wir haben Sonntag, passend viel Sonne und angenehm warme Temperaturen. Mein Vater wollte gerne mit seiner Frau, meiner Frau und mir ein Stück wandern. Da habe ich mir gedacht, dass ich die Silkebuche gerne mal ohne Blätter sehen würde. Nur so kann ich ja mal die komplette Verästelung sehen. Im Sommer ist dieser Solitärbaum natürlich ebenso sehenswert. Ca. 30 Minuten vorm Start zu Haus rief noch ein Freund an fragte, ob wir heute zufällig wandern gehen. Somit waren wir ein kleines Trüppchen von 5 Leuten. Am Startplatz der Wanderung ist ein passender Parkplatz.
Direkt zu Beginn der Wanderung fallen einige Bäume wie hier im Bild auf. Die älteren MitbürgerInnen, gerade aus der ehemaligen DDR sollte diese gut kennen. Die Muster/ Ritzungen stammen von der früher erfolgten Harzung an Kiefern. Eine beschwerliche Arbeit mit geringer Entlohnung. Dem Baum wird eine Verletzung zugefügt, welche er mit seinem Harz (Blut) verdecken und schließen will. Der Mensch hat sich diese Selbstheilung zu nutzen gemacht und ritzt Ablaufkanäle in den Stamm um den Lauf des Harzes zu steuern und es auffangen/ sammeln zu können. Das Harz wurde dann weiterverarbeitet und für verschiedene Produkte genutzt. Heute stehen Aufwand und Nutzen in keinem angemessenen Verhältnis mehr und wir haben die Mangel(Plan)wirtschaft hinter uns gelassen. Geht mal an solchen einen Baum heran und riecht an diesen stellen. Superduft! Dadurch das diese Baumteile stark mit Harz angereichert sind brennen sie sehr schnell und einfach. Also immer Vorsicht im Wald, keine Kippen wegwerfen und kein Glas liegen lassen!
Inzwischen sind wir an einer ehemaligen Försterei vorbeigelaufen und haben etliche Kiefern mit alten Harzungen hinter uns gelassen. Wir befinden uns auf einem Weg zwischen Großem und Kleinem Pinnowsee. Immer wieder lassen sich die Seen hinter den Bäumen blicken. An einer Stelle kann man gut an beide Seen herantreten. Am Großen Pinnowsee hier im Bild scheint uns die Sonne ins Gesicht und wir können Wärme tanken und einige tiefe Züge der frischen Luft in unsere Körper aufnehmen. Einfach herrlich!
Auf der anderen Seite, am Kleinen Pinnowsee ist es bedeutend kühler. Es gibt sogar eine dünne Eisschicht wie auf dem Bild zu sehen ist. Es liegen nicht einmal 100 Meter zwischen den Bildern, dafür aber gefühlt mehrere Temperatur-zonen. Hier am Ufer des Kleinen Pinnowsees kann man etliche verästelte Baumwurzeln sehen. Ein Zeichen dafür, dass das Wasser vor Jahrzehnten noch höher stand. Unten in der Galerie findet ihr ein Bild dazu. Von hier aus geht es weiter zwischen den Seen und dann noch etwas gerade aus in Richtung Silkebuche. Die Umgebung ändert sich dabei schlagartig und
wir gehen durch einen Buchenwald. Nun be- kommen wir es mit einigen Höhenmetern zu tun. Natürlich sind diese von harmloser Natur, machen sich aber bemerkbar. Schön, was die Eiszeiten uns für eine Landschaft hinterlassen haben. Nun sind wir zu Besuch bei Silke der Buche. Der Baum fällt wirklich auf! Bei einer früheren Wanderung mit meiner nord- deutschen Wandertruppe brauchten wir 8 Personen um sie zu umfassen. Was für ein Umfang. Die Buche soll einen Umfang von 5,70 Metern haben und dabei 20 Meter hoch sein. Circa 300 Ringe soll die Dame bereits in ihrem inneren haben. Zur Namensgebung will ich hier nichts verraten. Wandert hin und seht selbst, was auf dem Schild neben dem Baum steht und genießt diesen prächtigen Anblick. Direkt dahinter befindet sich eine Lichtung und ein schöner Pausenplatz an der Sonne. Tische und Bänke sind vorhanden. Nach dem erneuten Sonnenbad und ausgiebiger Betrachtung der alten Dame haben wir uns wieder frisch auf den Weg gemacht.
Zurück zu den Pinnowseen und dann links um den Großen Pinnowsee herum. Auf der Karte konnte ich bei der Planung sehen, dass unterhalb des Sees ein Feuchtgebiet ist und dachte mir, da laufen wir herum und sehen uns, dass mal an. Wahrscheinlich steckt in der Mitte des Feuchtgebietes ein Niedermoor. Wir wollten den Weg jedoch nicht verlassen und haben so viele Birken und trockene Wiesen gesehen. Ein schöner Anblick. Nach dem wir den Bogen geschlagen und wieder dichter am Großen Pinnowsee sind, lässt dieser sich auch wieder kurz erblicken. Nun ist es nicht mehr weit zum
Parkplatz. Die Sonne scheint inzwischen durch einen Nadelwald und uns strömen die ätherischen Öle der Nadelbäume in die Nase. Immer wieder, wie schon die ganze Wanderung über, hören wir Vögel zwitschern und den Specht hämmern. Der Wald steckt wieder voller Leben. Zeitweise haben uns heute immer wieder die ersten Kraniche überflogen und uns laut mitgeteilt, dass sie wieder Station bei uns machen. Die ersten Frühblüher sind auch schon zu sehen, wie die Bildergalerie beweist. Viel Spaß beim Nachwandern.